Das buddhistisches Zentrum Bern der Karma Kagyü Linie besteht seit 30 Jahren. Es wurde 1982 von Lama Ole Nydahl gegründet. Es ist als Verein organisiert und hat rund 65 Mitglieder. Wir repräsentieren den Diamantwegs-Buddhismus und stehen in der Tradition der Karma Kagyü Linie, einer der vier grossen Schulen Tibets. Unsere Hauptlehrer sind Lama Ole Nydahl und der 17. Karmapa Trinley Thaye Dorje.
Nach fast 30 Jahren in gemieteten Räumen haben wir endlich eine feste Bleibe gefunden: im Berner Matte-Quartier, ganz nahe am historischen Ursprung der Stadt. Das 350jährige Haus an der Gerberngasse 14 (kurz «G14») ging am 1. Januar 2010 in den Besitz der Karma Kagyü Stiftung über. Nun entsteht daraus ein bewohntes buddhistisches Zentrum.
Der öffentliche Bereich ist noch ein Provisorium. Im Erdgeschoss befinden sich der Meditationsraum mit Shop und Bibliothek und im ersten Stock der Gemeinschaftsraum mit Küche. Mit dem Ausbau 2012 wird beides doppelt so gross sein. Die Wohnbereiche im ersten bis vierten Stock bestehen aus Einzel- und Doppelzimmern. Die Bewohner leben als «Hausgemeinschaft» und teilen sich eine gemeinsame Küche. Diese gehört ebenfalls zum öffentlichen Bereich und wird von der Sangha für Essen und Anlässe genutzt. Die Bauarbeiten werden noch bis 2013 dauern, da auch das Dach und die Fassade renoviert werden müssen. Der Ausbau unseres Zentrums basiert auf ehrenamtlicher Arbeit, Freundschaft und viel Idealismus. Wir erbringen möglichst viel Eigenleistung, von der Architekturplanung und den Bauarbeiten bis zum Kochen für die Helfer.
In einer ersten Umbauphase wurden über 20 Räume bewohnbar gemacht, damit die Mieter einziehen konnten. Im Haus leben momentan 12 Erwachsene und 3 kleine Kinder. Nun entsteht das Herz des Hauses: Ein grosser Meditationsraum und eine Gemeinschaftsküche mit Aufenthalts- und Essraum für die Bewohner, die Sangha (buddhistische Gemeinschaft) und die Besucher. Ein weiterer grosser Bau-Abschnitt wurde im März verabschiedet: Das Hinterhaus steht, ist bedacht, wurde isoliert, die Fenster im neuen Essraum sind eingesetzt. Mit einem Tannenbäumchen auf dem Gibel haben wir das Aufrichten des Dachstuhls gefeiert. Diese Tradition der Handwerker fortzusetzen war ein toller Moment. Der Austausch auf der Baustelle ist für alle Beteiligten sehr inspirierend. Wir erleben hautnah die Experten aus den Bereichen sanitäre Anlagen, Tiefbau, Schreinerei und Zimmermänner und Spezialisten der Statik und Denkmalpflege. Rund 40 Freunde und Handwerker sind zum Grillfest erschienen. Viel Aufwand erfordert immer wieder die Planung. Besonders oft gehen die Küchenpläne über den Verhandlungstisch.
Während 13 Personen eine kleine Küche aus einer 2.5 Zimmer Wohnung teilen, ist die Freude auf eine neue, große Küche sehr gross. Die erarbeiteten Pläne werden stets überprüft und angepasst im Austausch mit den Profis – um uns auch in Zukunft einen Lebenstil als Gemeinschaft zu ermöglichen. Dies erfordert Geduld und viel Einsatz. Vertrauen, Erfahrung und Expertise wachsen – die Zusammenarbeit mit den Fachspezialisten aus unterschiedlichen Gebieten wird enger und vertrauter. Tatsächlich ist die G14 ein internationales Projekt geworden: zu Besuch waren letzthin Freunde aus der Münchner Sangha. Spenden treffen aus der ganzen Welt ein. Regelmässig laden wir zum Bau-Weekend ein. Bei den Bau-Einsätze geht es neben der Arbeit auch um die Geselligkeit: manche sind mit einem feinen Essen und einem Kinoabend garniert. Oder mit Entspannung im Solebad in den Thuner Seeregion oder einer Schneeschuhwanderung.
Am 28. April findet eine Jubiläums-Party zum 30-jährigen Jubiläum statt. An der Gerberngasse 14 gibt es ein leckeres Essen. Dann folgt ein Casino-Abend, danach tanzen wir zu Live-Musik bis in den Morgen hinein. Motto für die Kleidung ist – wie könnte es anders sein – der 30er-Jahre-Stil. Für weitere Infos und Anmeldung auf www.buddhismus.org.
Am Sonntag, dem 29. April, findet um 11:00 Uhr der History-Brunch statt. Wir haben viele unserer guten Freunde eingeladen, die am Anfang, als der Diamantwegs-Buddhismus in die Schweiz kam, dabei waren. Wir hören uns Geschichten von damals an und es werden Fotos gezeigt. Dieser Anlass ist ganz speziell und wir freuen uns auf euch.