Im Buddhismus geht es um die Erkenntnis, dass man nicht der eigene Körper ist, sondern diesen hat und ihn darum möglichst sinnvoll – wie ein Werkzeug – nutzen sollte. Was man als “Selbst” erlebt, ist in Wirk-lichkeit nichts anderes als ein unzerstörbarer und unbegrenzter Strom von Bewusstsein.
Im Moment des Todes verlässt das Bewusstsein den sterbenden Körper, um sich – gesteuert durch unbe-wusste Eindrücke im Geist, also Karma – nach einer bestimmten Zeit wieder mit einem neuen Körper zu verbinden. Daher ist Sterben für einen Buddhisten in letzter Konsequenz etwas ähnliches wie “Kleider wechseln”.
Erleuchtete sind nicht mehr von diesem Prozess abhängig. Sie können den Sterbevorgang bewusst steuern, um eine Wiedergeburt zu erlangen, in der sie für möglichst viele Menschen nützlich sind. Im Diamantweg lässt sich zusätzlich durch die Meditation des bewussten Sterbens (tib.: Phowa), die während des natürlichen Sterbeprozesses durchgeführt wird, das Bewusstsein in einen befreiten Zustand überführen.
Die buddhistische Lehre enthält genaue Beschreibungen über den Verlauf des Sterbens, den Tod und den Zustand zwischen Tod und Wiedergeburt.