Am 28. April 2012 wurde die Zeit um 80 Jahre zurückgedreht: Standesgemäß gekleidete Gestalten trafen zu nächtlicher Stunde über einen roten Teppich im buddhistischen Zentrum Bern ein. Sie hauchten damit der aktuellen Baustelle im 1. OG nach und nach Leben ein, die sich mit Hilfe geschickter und tüchtiger Hände und unter funkelnden Lüstern in eine Spiel- und Partyhölle verwandelt hatte.
Hier fand die Jubiläums-Party zum 30-jährigen Jubiläum des Zentrums Bern statt. Dank gut gelungener Propaganda tummelten sich rasch Stars und Sternchen, Gangster im Zwirn oder mit Hosenträgern, aber in jeden Fall mit durchaus zwielichtigem Charme. Begleitet wurden sie von Gangsterbräuten mit Federboas und glitzernden Stirnbändern, in feinen Strümpfen und laszivem Dress, um sich gemeinsam dem exzessiven Feiern und Vergnügen hinzugeben.
Am leckeren und opulenten abendlichen Buffet wurden die Bäuche versorgt, bevor man am Spieltisch beim Roulette sein letztes Hemd verzockte, auf dem Balkon geschmuggelte Zigarren und Zigaretten genoss oder an der Bar, an der zweifelsfrei die Prohibition aufgehoben war, die durstige Kehle spülte.
Als dann die Band „Hot Skirts & Frozen Ponies“ zum Tanz aufspielte, wurden klangvoll „Raum-Zeit-Konzepte“ gesprengt und es war kein Halten mehr: die wilde Meute tanzte und wiegte sich ausgelassen zu Rockabilly-Klängen der 60er Jahre und zauberte ein zeitloses Strahlen auf die Gesichter der Freunde und Gäste. Wer nicht schon sein Spiel am Roulette-Tisch gemacht hatte, kam hier voll und ganz auf seine Kosten. Unter Zugaben tanzten, spielten und feierten die Geladenen bis in die frühen Morgenstunden und bewiesen einmal wieder, dass echte Freundschaft unbezahlbar, gemeinsam alles möglich und Raum gleich Freude ist. Ein weiteres Highlight war die Cancan-Tanzeinlage der bezaubernden Berner Mädels – da flogen die Beine, da blitzte die Unterwäsche!
Am Sonntag, dem 29. April fanden sich die meisten wieder bei morgendlichem Sonnenschein zum leckeren „History-Brunch“ ein, lachten und scherzten über das Erlebte von gestern und hörten im Anschluss insbesondere den „alten Hasen“ in der Gompa aufmerksam zu. Darüber, wie über unsere Hauptlehrer der Buddhismus nicht nur in den Westen, sondern insbesondere nach Bern kam, welche Hürden zu nehmen und welche falschen Vorstellungen zu überwinden waren, bis wir in 30 ereignis- und segensreichen Jahren heute endlich mit der lebendigen Übertragung des Diamantwegs und mit gewachsener Reife und Klarheit „in der Mitte der Gesellschaft“ und jetzt im eigenen Zentrum in der Gerberngasse 14 angekommen sind.
Chapeau an alle, die die Grundsteine für diese Entwicklung gelegt haben und über die Jahre nicht das Vertrauen in unsere Lehrer, insbesondere Lama Ole Nydahl, aber auch ineinander und in die Möglichkeiten des Geistes verloren haben und am Ball geblieben sind, damit die Arbeit mit dem eigenen Geist und damit zum Nutzen aller weitergehen kann. Danke an alle Freunde, die dies mit dem Segen der Lamas immer wieder möglich machen. Jedes Jahr zeigt: es gibt immer unendlich viel Nützliches zu tun. Packen wir’s auch jetzt gemeinsam an!