Vom 27.-30.6.2012. gab es den ersten Statuenfüllkurs in Bern. Bereits Wochen im Voraus waren Einige fleissig mit den Vorbereitungen beschäftigt: es wurden emsig an vielen Nachmittagen und Abenden gemeinsam unterschiedliche Mantren für das Aktivieren der Buddhaenergien gerollt und die Statuen von innen gereinigt, bis unsere Expertin Hanna Reimer endlich aus Frankfurt angereist kam, um alles sinnvoll zusammenzufügen. Sie kam mit vielen Geschenken in Form von 40 Kilo segensreichem Zusatzgepäck, bestehend aus noch mehr Mantrarollen, Halbedelsteinen, Kampfer, tibetischen Kräutern und getrockneten Blüten aller Art, mit so genannten Lebensbäumen für das Herzstück jeder Statue und v.a. Reliquien, die in homöopathischer Dosis sogar noch auf den historischen Buddha Shakyamuni zurück gehen, sowie auch von anderen Verwirklichern unserer Praxislinie stammen.
In der Wohnung im ersten Stock des Buddhistischen Zentrums Bern wurde nach Ankunft von Hanna eine „Buddhawerkstatt“ eingerichtet, in der die kommenden 3,5 Tage ununterbrochen von früh bis tief in die Nacht gemalt, geschnitten, gerollt, vergoldet, ausgebessert, gelauscht, gestaunt und immer wieder der eigene Geist beobachtet wurde.
Hanna verfügt über 20 Jahre Erfahrung. Sie war fast 13 Jahre Schülerin von Lopön Tsechu Rinpoche und seit 2006 lernt sie bei Sherab Gyaltsen Rinpoche. Ebenso bekam sie Belehrungen von Hannah Nydahl und Shamarpa Rinpoche. So wurde der Kurs mit Hanna von profundem Wissen, persönlichen Geschichten und Erfahrungswerten begleitet, so dass unser Mithelfen immer auch zum Teil der lebendigen Übertragung wurde, die unsere Praxis in den Zentren auszeichnet.
Wir tauchten mit vielen zu füllenden Statuen nicht nur in die Welt dieser Übertragung ab, sondern kamen auch immer wieder an die berühmt berüchtigten Grenzen der eigenen Vorstellungskraft oder überschritten die eigene Komfortzone, weil an Aufhören nicht zu denken war, wenn man das herausfordernde Ziel vor Augen hatte, so viele Statuen in so kurzer Zeit zu füllen. Also blieben wir mit Hanna am „Rollen“, auch wenn wir ab und an den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen konnten, denn es tauchten immer neue Statuen auf, die bis Samstag Mittag gefüllt sein wollten, inklusive unsere beiden grossen Zentrumsstatuen, die natürlich im besonderen Fokus lagen.
Während die Hitzewelle über Bern nicht nur Konstitution und Konzentration herausforderte, die unbedingte Hingabe an jedes Detail für jede einzelne Statue die Geduld trainierte und Hanna gleichzeitig bei allen Helfern mit vielen kleinen Arbeitsschritten nie das Grosse und Ganze aus den Augen verlor, kamen wir tatsächlich Schritt für Schritt, Tag für Tag und Nacht für Nacht voran, so dass wir „plötzlich“ am Samstag Vormittag alle bis dahin aufgetauchten 33 Statuen gefüllt hatten.
Als besonderes Highlight wurde am Samstagvormittag der Lotus vom Zentrumsbuddha Amitabha mit allen Anwesenden, inklusive unserer fleissigen Männern von der Baustelle, gefüllt. Nicht nur ein Fest für die Sinne, sondern auch eine sehr freudvolle und verbindende Praxis, die mit vielen Wünschen für das Zentrum und weit darüber hinaus begleitet wurde. Das war ein wirklich verbindender, gemeinsamer Abschluss des Kurses, der alle Anstrengungen vergessen machte.
Nachdem das ganze Basismaterial wieder in Hannas Koffern verstaut war, genossen wir noch ein paar schöne, abschliessende Momente beim gemeinsamen Brunch auf der Terrasse, blickten in müde, aber glückliche Gesichter der Nachtschichtler und verabschiedeten Hanna dankbar und mit der Gewissheit, dass wir noch mehr Verständnis für die Kostbarkeit und Bedeutsamkeit unserer Übertragungen im Diamantweg entwickeln durften.
In diesem Sinne: Tausend Dank an alle Beteiligten, die mit viel Geduld und Hingabe dazu beigetragen haben, dass jetzt 33 Statuen gefüllt sind, die bald von unseren Lamas gesegnet werden können.