Unsere Meditationen
Meditation auf den 16. Karmapa
Die Meditation auf den Lehrer (skt. Guru Yoga; tib. Lami Naljor) ist das Herzstück aller Meditationen im Diamantweg-Buddhismus. Diese Praxis wurde vom 16. Karmapa Rangjung Rigpe Dorje verfasst. Der 16. Karmapa gab sie Hannah und Lama Ole Nydahl speziell für den Westen und verband dies mit dem Wunsch, die Übersetzung zeitgemäß zu halten. Der Kern dieser Praxis liegt in der Übernahme der erleuchteten Eigenschaften des Lehrers und darin, die in der Meditation gemachten Erfahrungen in den Alltag zu bringen. Diese Meditation die Hauptpraxis in den Zentren für Diamantweg-Buddhismus. Sie ist insbesondere zum für neue Besucher zum kennen lernen von Meditation geeignet.
Tibetischer Name: Ku shi nyu gu kye je du tsi char gyun
Übersetzung: „Der Nektarregen, der die Samen der vier Buddhazustände zur Reife bringt“
Erklärungen: Erklärungen des 16. Karmapa, ursprünglich 1957 in Tsurphu in Tibet und zusätzlich 1980 in den USA gegeben.
Tibetische Quelle: 16. Karmapa Rangjung Rigpe Dorje (1924-1981).
Grundübungen
Die vier Grundübungen (tib.Ngöndro) werden auch als Vorbereitende Übungen für das Große Siegel (skt. Mahamudra) bezeichnet, weil sie die Basis für die Erfahrung von Raum und Freude schaffen. Sie sind über Jahrhunderte lang erprobte Werkzeuge um mitten in einem aktiven Leben zeitlose Werte wie Mitgefühl, überpersönliches Denken, Verantwortlichkeit, Großzügigkeit und Unerschütterlichkeit zu entwickeln. Mit einer Stunde Übung täglich braucht man pro Übung 1-2 Jahre. Die verwendeten Texte sind Übersetzung eines Meditationstexts mit dem Titel „Das Fahrzeug für den Pfad der Edlen“ vom 9. Karmapa Wangchuk Dorje (1555-1603). Die vier Übungen sind: 1.) Zuflucht und Entwicklung des Erleuchtungsgeistes 2.) Diamantgeist-Meditation (skt.Vajrasattva, tib. Dorje Sempa) 3.) Mandala-Gaben und 4.) Meditation auf den Lehrer.
Tibetischer Name: Chag Chen Ngöndro
Übersetzung: „Mahamudra – Ozean des Wahren Sinnes“, 9. Karmapa Wangchuk Dorje (1556-1603)
Erklärungen: „Das Licht der Gewissheit“ vom 1. Jamgön Kongtrul Lodrö Thaye (1813-1899); Kalu Rinpoche in Sonada, Indien, 1970-71; Sherab Gyaltsen Rinpoche in Becske, Ungarn, 2008.
Tibetische Quelle: Phyag chen nges don rgay mtsho
Meditation auf den 8. Karmapa
Die weiterführende Meditation nach den Grundübungen ist für die meisten Praktizierenden im Diamantweg-Buddhismus die Meditation auf den 8. Karmapa. Diese Meditation auf den Lehrer oder Meister wird als „Guru Yoga in vier Sitzungen“ bezeichnet (tib.: Tün shi lami naljor). Sie ist eine der Hauptmeditationen der Karma Kagyü Linie und wurde vom 8. Karmapa Mikyö Dorje (1507-1554) gegeben. Sie wird in den Zentren für Diamantweg-Buddhismus nach Abschluss der Vier Grundübungen praktiziert.
Tibetischer Name: Tun shi lami naljor
Übersetzung: „Guru Yoga in vier Sitzungen“
Erklärungen: Karma Chagme Rinpoche (1603-1678); Karme Khenpo; Shamar Rinpoche in Samye Ling, Schottland, 1982; Sherab Gyaltsen Rinpoche in Immenstadt, Deutschland, 2009.
Tibetische Quelle: Gesammelte Schriften des 8. Karmapa Mikyö Dorje (1507-1554); „Schatzsammlung der Unterweisungen“ (gDams ngag mdzod) des 1. Jamgön Kongtrul Lodrö Thaye (1813-1899).
Phowa – Bewusstseinsübertragung zum Todeszeitpunkt)
In der Meditation des Phowa lernt man, wie das Bewusstsein zum Zeitpunkt des Todes den Körper verlässt. Lama Ole Nydahl lehrt diese Meditation mehrmals pro Jahr auf der ganzen Welt. Die Phowa-Übertragung, die Lama Ole Nydahl lehrt, wurzelt in der Longchen Nyingthig-Tradition der Nyingma-Schule des tibetischen Buddhismus, welche die tiefgründigen Belehrungen zur Großen Vollkommenheit (Dzogchen) hält. Während der „Dölma Naljorma“-Einweihung, die 1971 in Rumtek gegeben wurde, brachte der 16. Karmapa Hannah und Ole Nydahl mit dem Drikung Kagyü Lama Ayang Tulku zusammen, einem Halter dieser Phowa-Praxis. Weitere Phowa-Übertragungen erhielt Lama Ole von Tenga Rinpoche und Dilgo Khyentse Rinpoche. 1987 bat Shamar Rinpoche Lama Ole Nydahl, das Phowa in der westlichen Welt zu lehren.
Tibetischer Name: Phowa
Übersetzung: Bewusstseinsübertragung zum Todeszeitpunkt
Erklärungen: Verfasst von Dza Patrul Rinpoche (1808-1887) aus der Longchen Nyingthig Linie.
Tibetische Quelle: Kunzang Lame Shelung
Meditation auf liebevolle Augen
Es gibt keinen edleren Charakterzug als das Mitgefühl. Diese Meditation ist ein effektives Mittel gegen Zorn. Liebevolle Augen (skt. Avalokiteshvara, tib.Chenresig) verkörpert die Liebe aller Buddhas. Seine vier Arme symbolisieren Liebe, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut und sein sechs-silbiges Mantra OM MANI PEME HUNG reinigt die sechs störenden Gefühle. Der Meditationstext stammt von dem Siddha Thangtong Gyalpo, „König der tausend Täler“ (1361-1485). Er wird nach den Anweisungen verwendet, die Hannah und Lama Ole Nydahl 1970 in Sonada von Kalu Rinpoche erhalten haben.
Tibetischer Name: Chenresig
Übersetzung: „Den Raum füllen zum Nutzen der Wesen“
Erklärungen: Dro dön kha jab may zin dri nyung dü von dem Maniwa Sherab Gyaltsen Rinpoche, gegeben in Bath, UK, 2009
Tibetische Quelle: Dro dönk kha khyab ma, verfasst von Thangtong Gyalpo (~1385-1464)