(… und was sie zurück gebracht haben…)
Der Auftrag: 29 Bewohner, 16 Wohnungen, zwei Häuser: eine Küche
Der Plan: Die „Grossküchenübertragung“ abholen von den erfahrenen Nordländern
Das Abenteuer: 20 Zürcher im hohen, kalten Norden
Und so kam es dann, dass wir Ende Februar bepackt mit Schlafsack, Schoggi, Mala, Bübübübündnerfleisch, Regenjacke, viel Vorfreude und all unseren gesammelten Fragen rund um die Grossküche in den Norden reisten.
Die Hälfte der Truppe machte am Freitag blau und flog schon am Donnerstag nach Hamburg. Pünktlich zur Donnerstagssuppe trafen wir im Café des wunderschönen Hamburger Zentrums ein. Wurden herzlich begrüsst und reichlich bewirtet.
Freitag, 2. März – Hamburg
Das Kulinarische: Pfannkuchen mit Blaubeeren à la Robby und Kasche in der Bewohnerküche, Prosecco im „Schönen Leben“; Älplermaggronen mit Savogniner Bergkäse und zu wenig Apfelmus im Café, das war lecker!
Das Kulturelle: Hafen-City; Speicherstadt und Hamburgs teuerstes Mädchen bis uns die Ohren abfroren, hei war das schön!
Das Herzstück: Der Kaminabend mit den Hamburgern.
Unvergesslich bleibt uns die Aufforderung zu Klarheit in den Zentrumsräumen, von den Möbeln bis zur Dessertgabel; die Erfahrung, dass sich die Aktivität in der Grossküche gut über den Tag verteilt und Dominik’s Erläuterungen zu „Wie Kinder halt so sind“.
Der Austausch regte zur längeren nächtlichen Diskussion unter den Zürchern an, die Energie war angekommen, der Prozess gestartet, Vorfreude mischte sich mit Unbehagen vor dem Neuen.
Samstag, 3. März – Kurzes Frühstück in Hamburg dann Weiterreise nach Kiel
Buddhistisches Zentrum Kiel: Wer das nicht gesehen hat, glaubt nicht, was da los ist. In vier Wochen wird ein ganzes Haus umgebaut!
Wir haben wir den ganzen Samstag auf dem Bau geholfen (mit unterschiedlicher Ausdauer und Begabung, o.k., ist halt nicht jeder zum Bauarbeiter geboren…)
Abendprogramm: Matthias Sommerauer hält einen knackigen, inspirierenden, zum Teil durchaus provozierenden Vortrag zum Thema „Bedeutung des Lehrers“. Es ist nun klar: Hier und jetzt wollen wir erleuchtet werden und nicht erst in fünf Leben!!!
Die Gruppenerfahrung: Wir schlafen alle in der Gompa und im Vorraum, jeder baut sich sein Bettchen und versucht trotz (fremder) Schnarcher der Nacht den benötigten Schlaf abzuringen.
Sonntag, 4. März – Kiel – abends Heimreise nach Zürich
Das Kulinarische: Oh, lasst mich von den Kielerinnen schwärmen! Gekocht wird mit so viel Herz und Sorgfalt, dass wir blass werden und kugelrund. Sogar die Z’morgebröötli sind schon gestrichen, da essen wir natürlich zu viel…. Und dann das Nachmittagskuchenbuffet, welche Sünde!
Das Herzstück: Der Austausch mit den Kielern: Schnell wird klar, dass „das Kielermodell“ mehr Parallelen zu Zürich hat als Hamburg, die Grösse der Häuser und Mitglieder ist direkt vergleichbar. Die Kieler sind offen, fröhlich und direkt, wenn es um die verschiedensten Erfahrungen mit ihrer Küche geht. Wir lernen: Kochinsel wäre toll, grosses Spülbecken ist praktisch, Lärmdämmung ist wichtig, drei Spülmaschinen wäre schön, Abfall unter dem Spülbecken ist doof. Und vieles mehr!
Der Ausflug: Zu Fuss geht’s ans Wasser an die frische und sehr kalte Meeresluft. Wer es in Hamburg noch nicht geschafft hat, friert sich spätestens hier die Ohren ab…
Der Nachmittag: Wiederum inspiriert uns Matthias mit einem knackigen Vortrag, leider wird so mancher Eidgenosse unverhofft und gänzlich ungeplant vom Schlaf übermannt und muss einen Teil aussetzen…
Die Heimreise: Müde, inspiriert und etwas traurig über den schnellen Abschied fahren wir (fast) vollständig mit dem Bus zum Flughafen. Gegen elf lagen wir wieder in den heimischen Bettchen, inspiriert und etwas aufgewühlt, müde und sehr zufrieden.
Die Zeit zusammen hat uns näher gebracht, man lernt sich gut kennen auf einer gemeinsamen Reise. Wir sind den Nordländern überaus dankbar für Ihre Gastfreundschaft und Offenheit. Dafür, dass Sie Ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben. Auf dass wir nicht die gleichen Fehler machen und richtig machen, was sie schon richtig gemacht haben!
Und nein, der Güdderchübbel kommt nicht unter die Spüle!
An der nächsten Sitzung am 22. März, 20 Uhr, ist Projektstart und Weiterreise. Ticketbuchung direkt vor Ort…